Die INTERNORGA 2025: Ein Messe-Resümee von Klaus Burkhardt und Carsten Drometer

Punktlandung: Direktlistung mit UNILEVER – Neue Formen in der Vermarktung – Top-Chance: Der digitale TIFA-Marktplatz – Convenience first, TK first, TIFA first! – Die Zukunft heißt: High Convenience, Fertiggerichte und TK – Neue Vorkehrungen in der Liefersicherheit und Warenverfügbarkeit – Würde eine TIFA-Gemeinschaftsstand Sinn machen? – Digitalisierung bleibt Kernaufgabe

85.000 Besucher kamen diesmal zur INTERNORGA, der Leitmesse für Gastronomie und Hotellerie, die vor kurzem in Hamburg stattfand. „Neuer Besucherrekord. Die Stimmung war gut, es geht wieder aufwärts“ – titelten die Medien im Nachgang. 2 der Fachbesucher waren TIFA-Prokurist Klaus Burkhardt und Carsten Drometer, TIFA-Handlungsbevollmächtigter im Einkauf. Insgesamt 1200 Aussteller bildeten den vielfältigen Marktplatz zu den Trends, Innovationen und nachhaltigen Entwicklungen im Außer-Haus-Markt, 22 von diesen standen auf dem konkreten Besuchs- und To-do-Plan des TIFA-Duos.
„Der Vorteil der Messe ist, dass man sich hier in zwei Tagen kompakt mit den wichtigsten Ansprechpartnern unserer Branche besprechen und intensiv austauschen kann. Im Vordergrund standen dabei weniger Produktneuheiten, sondern Grundsätzliches zu weiterführenden Antworten und Meinungen in der zukünftigen Zusammenarbeit und ihrer Optimierung. Diesbezüglich hatten wir elementare Fragestellungen im Gepäck, die wir in den Mittelpunkt der Gespräche mit den Industriepartnern gestellt haben. Unter dem Fokus: Was verändert sich gerade auf der anderen Seite? Was sind und können unsere nächsten gemeinsamen Schritte sein? Was sind die Zukunftskonzepte? Zu diesem Kreis gehörten traditionelle, mittelständische TIFA-Lieferanten, potentielle Neupartner, aber auch multinationale Großkonzerne“, erläutert Burkhardt die Kernintention des Messebesuches aus TIFA-Sicht.
Punktlandung: Direktlistung mit UNILEVER
Exemplarisch betont er dazu etwa das Ergebnis des Gespräches mit UNILEVER: „Die Geschäfte mit diesem Großunternehmen liefen – aufgrund des eher geringen Bedarfes – bisher über einen Kooperationspartner. Im Dialog mit UNILEVER ist es nun gelungen, eine Direktlistung bzw. -belieferung mit unserem Verbund zu vereinbaren. Mit diesem direkten Zugang eröffnen sich nun auch ganz andere Chancen in der Vermarktung, die auf eine deutlich höhere Ebene gehoben wird. Dabei kommt uns vor allem der neue, digitale TIFA-Markplatz zugute, der uns breite, passgenaue Möglichkeiten wie Optimierungen in der verdichteten Zusammenarbeit mit der Marken-Industrie eröffnet.“ Es war eine Punktlandung – und ein Top-Thema, das sich, so Burkhardt, auch durch viele weitere Gespräche mit allen großen Herstellern zog.
Neue Formen in der Vermarktung – Top-Chance: Der digitale TIFA-Marktplatz
Das Interesse an neuen Formen der Vermarktungsunterstützung sei riesig. Und, so ergänzt er: „Es gibt eine tolle Wahrnehmbarkeit, wie die TIFA diese Hersteller in der Vermarktung und in der Verlinkung mit unseren Mitgliedern und Großhändlern unterstützen kann. Wir gehen jetzt in ganz neue Techniken und Mechanismen hinein, indem wir etwa Stellplätze, Bannerwerbung und andere werbliche Angebote bzw. Infos auf unserem digitalen Marktplatz anbieten und vermarkten. Aus diesen Banneraktivitäten und Werbeoptionen lösen wir zudem eine Reihe von nachfolgenden Aktionen aus: etwa Musterbestellungen, Einkaufsmöglichkeiten und Rabattaktionen.“ Damit verstärke man deutlich und konzentriert die Geschwindigkeit, Direktheit und Dynamik in der Vermarktungsrelevanz. Als optimale Vernetzung in einer engen, schnellen Taktung, die just-in-time von den Industriepartnern in Anspruch genommen und selbst gestaltet werden kann.
Convenience first, TK first, TIFA first!
Sei es in der Industrie, in der Gastronomie und auf der Seite der anderen Verwender – man habe, so ergänzt Carsten Drometer, entlang der gesamten Wertschöpfungskette eine sehr positive Stimmung registrieren können: „Es herrscht Zuversicht. Nicht, weil die Welt bzw. die Gesamtlage besser geworden wäre, sondern weil der Trend weiterhin zur Convenience und hierbei vor allem in Richtung TK geht – und dies langfristig. Mit unserer ausgewiesenen TK-Kompetenz stehen wir als TIFA also mitten im Trend und sind auch eine Art `Krisengewinnler`. Entsprechend stellen wir eine maximale Offenheit für unseren Verbund fest, der gerade angesichts dieser Herausforderungen gute Lösungen und Perspektiven anbietet. Quasi unter dem Motto: Convenience first, TK first – TIFA first! In diesem zentralen Kontext – gerade auch im mittelständischen Umfeld – werden wir als der genau richtige Ansprechpartner wahrgenommen.“
Die Zukunft heißt: High Convenience, Fertiggerichte und TK
Es geht vor allem auch um High Convenience. „Ob bei UNILEVER oder bei Dr. Oetker. Die sagen klar: Unsere Welt in der Zukunft ist wesentlich durch Fertiggerichte und TK-Produkte geprägt, insbesondere im Bereich Vegan/Vegetarisch. Fundamental – mit immer mehr Angeboten und Gestaltungsspielräumen für die Gastronomen und Anwender. Mit neuen, spannenden Impulsen – etwa im Bereich Ethno-Food. Mit internationalen Gerichten – sei es afrikanisch, asiatisch oder südamerikanisch. Es geht darum, internationale Speisen- und Gastroideen nach Deutschland zu tragen – gerade auch in den TK-Bereich hinein. Diese Strategie ist aber auch bei traditionellen, mittelständischen Herstellern festzustellen“, beschreibt Burkhardt das Trendsetting.
Neue Vorkehrungen in der Liefersicherheit und Warenverfügbarkeit
Ein wichtiges Gesprächsthema seien auch die Faktoren Liefersicherheit und Warenverfügbarkeit gewesen – etwa im Bereich Rind- und Geflügelfleisch. Fakt, so Burkhardt, sei die zunehmende Notwendigkeit, auf Engpässe zu reagieren und dazu neue Vorkehrungen und Konzepte zu entwickeln: „Es gibt hierbei viele Probleme und Veränderungen – national wie international. Volatile Märkte und Ernten, Produktionsausfälle, Folgen des Klimawandels, Handelskriege, neue Anforderungen in der Preisfindung usw. – eine lange Kette von Herausforderungen.“ Entsprechend habe man sich dazu in der Breite, aber gerade auch mit neuen, alternativen Lieferanten ausgetauscht.
Würde ein TIFA-Gemeinschaftsstand Sinn machen?
Zum Messe-Eindruck gehöre, so Burkhardt, aber auch die Frage, ob es nicht sinnvoll sein könnte, dass sich die TIFA – wie etwa andere Großhandelsverbundgruppen auch – zukünftig auf der INTERNORGA mit einem Gemeinschaftsstand präsentiert: „Das war schon ein Punkt, der mich über die Tage auch bewegt und begleitet hat. Wahrnehmbarkeit, Sichtbarkeit, Repräsentanz, Ausstrahlung, erfassbar und greifbar sein für unsere Zielgruppen – darüber sollten wir mal intern nachdenken. Ob die INTERNORGA unbedingt die richtige Messe für uns wäre, halte ich mal offen. Es war nur ein Eindruck, aber die Messestände des Wettbewerbs waren stark frequentiert.“
Digitalisierung bleibt Kernaufgabe
Ein großes, übergreifendes Thema bleibe, so Carsten Drometer, die Digitalisierung, die auch das Messegeschehen beherrscht habe: „Es war überall herauszuhören: Die Industrie vertritt eine eindeutige Position. Man halte digitale Informationen und Standarten vor und stelle diese auch zur Verfügung, aber maßgebliche Aufgabe des Großhandels sei es, diese Datensätze bzw. Datenaufbereitungen vorzuhalten und den Verwenderkunden vollumfänglich zu vermitteln. Der einzelne Großhändler ist mit dieser Maßgabe und dem umfänglichen Komplex digitaler Aufgaben, Vernetzungen und Bestimmungen meist überfordert. Die diesbezüglichen Anforderungen werden noch zunehmen, gerade auch was allgemeine wie gesetzliche Gewährleistungen, etwa Produktangaben oder Verwendungshinweise betrifft. Umso wichtiger bleibt es, dass wir als TIFA digitale Lösungen sowie Systeme zentral vorhalten und systematisch weiterentwickeln, die ein Einzelunternehmen eben nicht oder kaum mehr stemmen kann.“