TIFA-Aufsichtsratsvorsitzender Andreas Kapp: „Die Welt ist im Wandel – und wir sind es auch“

Vorausschauendes und kompaktes Handeln: „Die massiven Veränderungen, die noch kommen werden, können wir nur bewältigen, wenn wir alles umfänglich im Blick haben, 100-prozentig vorbereitet sind und kompakt handeln. Dies kann nur durch unsere Entschlossenheit und Geschlossenheit erreicht werden“

Nicht der Große frisst den Kleinen, sondern der Schnelle den Langsamen: Kleinteiligkeit, Einheit in Vielfalt und Flexibilität als TIFA-Kernvorteile gegenüber den großen Gruppen und Konzernen im Markt

Neue Mitglieder – gerade auch aus ethnisch-geprägten Marktbereichen – stärken die Gesamtpositionierung der TIFA

 „Die Welt ist im Wandel – und wir sind es auch. Die Veränderungen, derzeitige und zukünftige, finden in schneller und massiver Art und Weise statt. Für unsere Gemeinschaft bedeutet dies – im Rückblick wie im Ausblick, dass wir zusammenhalten und unsere Kräfte weiterhin bündeln sollten. Dies kompakter, entschiedener und kooperativer, als es jemals zuvor geschehen ist und notwendig war. Unsere genossenschaftliche Struktur, wesentlich geprägt durch mittelständische Familienbetriebe, ist und bleibt für mich in der Bewältigung der kommenden Herausforderungen die ideale, erfolgversprechendste Form. Unsere Kleinteiligkeit – etwa im Gegensatz zu großen Gruppen und Konzernen, die man manchmal als nachteilig empfinden kann, halte ich weiterhin für einen entscheidenden großen Vorteil unserer Gemeinschaft. Gerade auch zukünftig. Vor allem in Kombination mit unserer Flexibilität, Vielfältigkeit und unserer regionalen Kompetenz. Dies sind ja auch jene positiven Eigenschaften und Stärken, die die unternehmerische Wirklichkeit unserer Kunden prägen. Größe und Gigantismus allein sind kein Indiz für Erfolg. Man kann dies aktuell in unserem Marktumfeld beobachten, wie Konzerne durch ihr kolossales Wachstum an Grenzen und ins Wanken geraten. Dazu gibt es auch einen guten Spruch: Nicht der Große frisst den Kleinen, sondern der Schnelle den Langsamen. Diese Erkenntnis sollte uns weiterhin leiten und unser gemeinsames Handeln bestimmen“, betont Andreas Kapp, Aufsichtsratsvorsitzender unserer Gemeinschaft.

Veränderungen und Optimierungen dienen allein dem Wohl der Mitglieder

Die Veränderungen, die innerhalb unseres Verbundes in diesem Jahr bereits umgesetzt oder perspektivisch auf die Schiene gesetzt worden seien, dienen, so Kapp, allein dem Wohle der Mitglieder: „Unsere Kernaufgabe ist, unsere Familienbetriebe fit für die Zukunft zu machen, damit wir als Einzelunternehmen und Gruppe im Wettbewerb mit den Großen nicht abgehängt werden. Fakt ist, dass wir es zukünftig mit einem höheren Kostendruck bei schrumpfenden Umsätzen zu tun haben werden. Darauf müssen wir vorbereitet sein, frühzeitig agieren und auf der Basis unserer gemeinsamen Kompetenz und im intensiven Austausch auf Augenhöhe die Segel setzen. Und dazu auch die Fragen beantworten: Was ist gut und bewahrenswert? Und vor allem auch: Was müssen wir unbedingt weiterentwickeln und neu strukturieren? Wir sollten es tunlichst vermeiden, auf diese Prozessoptimierungen zu verzichten. Auf dem Weg zu richtigen Entscheidungen und Lösungen ist der Dialog sowie Gemeinsinn in unserer Gemeinschaft immer noch von zentraler Bedeutung, also Gold wert.“

Entschlossenheit und Geschlossenheit: Vorausschauendes und kompaktes Handeln in schwierigen Zeiten

Die beiden fetten Jahre nach Corona seien wohl vorbei – und in den nächsten zwei Jahren ginge es nun wohl in eine andere Richtung – gesamtwirtschaftlich, auch in Bezug auf unsere Branche bzw. in unserem Branchenumfeld, ist seine Einschätzung. Er sieht darin aber eher neue Chancen und Potenziale für unseren Verbund und seine Mitglieder. „Wir sind gut aufgestellt und auch gut aus diesem Jahr gekommen. Die Gefahr besteht aber, dass wir demnächst wieder mit einer höheren Insolvenzrate im Gastronomiebereich konfrontiert werden können. Für die nächsten beiden Jahren gilt deshalb eine Habacht-Stellung. Da müssen wir als Unternehmen sehr aufpassen und uns möglichst breit aufstellen, um uns nicht von ein paar Großkunden abhängig zu machen. Ganz wichtig bleibt auch, die Kosten im Blick zu haben. Unsere bisherigen Vorteile als TIFA – die Übersichtlichkeit, Direktheit und Flexibilität, unser Miteinander – gilt es, dynamisch und vorausschauend an diese Herausforderungen anzupassen. Die massiven Veränderungen, die noch kommen werden, können wir nur bewältigen, wenn wir alles umfänglich im Blick haben, 100-prozentig vorbereitet sind und kompakt handeln. Dies kann nur durch unsere Entschlossenheit und Geschlossenheit erreicht werden. Unsere Gruppe ist diesbezüglich gut aufgestellt und auch bereit für neue Wege und Konzepte für den gemeinsamen, zukünftigen Erfolg.“

Einheit in Vielfalt und familiäre Partnerschaft: Neue Mitglieder stärken die TIFA-Positionierung

Gerade aufgrund ihrer Einheit in Vielfalt. Dies gelte, so Kapp, besonders auch für die Integration neuer Mitglieder: „Unser Neumitglied – die Atlas Cash & Carry GmbH aus Köln – ist dazu doch ein absolut positives Beispiel. Als klassische Familienunternehmer, die ihr Geschäft verstehen, die anpacken, die genau wissen, was es heißt, hart zu arbeiten, die erfolgreich sind – und zu uns bestens passen. Je vielfältiger wir aufgestellt sind, umso besser ist dies für die Positionierung als TIFA im Ganzen. Die ethnisch-geprägte Gastronomie boomt in Deutschland. Es wäre fatal, wenn wir uns diesem Trend verschließen würden. Unser Vorteil ist, dass wir diese Familien direkt und auf Augenhöhe in unsere Gemeinschaft und Kollegialität einbinden, mit ihnen eben familiär und nicht über irgendwelche Konzernebenen und -schranken zusammenarbeiten. Eben anders, als TIFA – als eine Partnerschaft im besten Sinne.“