Im Porträt: Das TIFA-Mitglied W. Eifel GmbH & Co. KG Lebensmittel & Getränke aus Trier-Ehrang

Wolfgang Eifel: „Wir sind die schnelle Eingreiftruppe, das ist weiterhin unser Heim- wie `Prime`-Vorteil“

Eine kluge Expansion und der Versuch, sich als zentrale Vertriebseinheit für regionale Produkte ins Spiel zu bringen

„Schon in der Grundschule habe ich meinen Mitschülern gesagt, dass ich mich auf jeden Fall einmal selbstständig machen werde. Natürlich wusste ich damals noch nicht, in welchem Bereich dies geschehen könnte. Aber dieser Wunsch war mal eben nicht einfach nur so gesagt, also keine Floskel, sondern sehr ernst gemeint…“, erzählt Wolfang Eifel (56), Inhaber  der W. Eifel GmbH & Co. KG Lebensmittel & Getränke in Trier-Ehrang, von seinen beruflichen Urmotiven.

Die Umsetzung dazu kam schnell und konsequent: „…ich habe mir dann später verschiedene Betriebe angeschaut, in die ich vielleicht hätte einsteigen bzw. diese hätte übernehmen können. Aber es passte meist nicht. Zu groß, zu teuer…es gab verschiedene Gründe“, berichtet der gelernte Groß- und Außenhandelskaufmann von seiner Suche, die aber mit dem Einstieg bei der Firma Lebensmittel & Getränke Ewerhart ein positives Ende fand – und damit auch den Beginn zum Aufbau eines eigenen Großhandelsunternehmens markierte, das aktuell 16 Mitarbeiter hat.

 

Eine homogene, kluge Expansionsstrategie

Bei Ewerhart stimmten die Voraussetzungen perfekt – als ein kleiner, aber solider 4-Mann-Betrieb, indem er erstmal alle Bereiche durchlaufen musste: „Den Hof kehren, Leergut sortieren, ich habe wirklich alles gemacht und viel gelernt, von unten nach oben, im Detail und im Ganzen. Das war und ist die Basis. Der Vorteil ist auch heute noch, dass mir niemand erzählen kann, dass etwas nicht geht…“, beschreibt er die Fußstapfen, in die er als Nachfolger hineinwuchs.  1995 übernimmt er im Alter von 28 Jahren den Betrieb vom Inhaber, der aus Altersgründen ausscheidet.

Sein beruflicher Einstieg erfolgte homogen, die weitere Expansion seines Unternehmens gestaltete sich aber auch auf diese Weise, also zielstrebig, schrittweise aufbauend und mit Weitsicht: 1999, also nur vier Jahre später, war die Kapazitätsgrenze am Standort bereits überschritten. Man verlagerte den Firmensitz in die Trierer Wisportstraße und übernahm in diesem Zusammenhang die Firma „Eier-, Butter- und Käsegroßhandel Ungeheuer-Metzing“. Der neue Firmenname lautete nun:  Eifel & Metzing GmbH & Co KG, Lebensmittel & Getränke.

2002: Dem schnellen Wachstum folgt eine weitere Übernahme – und zwar der Firma Getränke Steiner, die stark im Bereich Getränke, Spirituosen und Süßwaren aufgestellt war. Im Oktober des Jahres siedelte man mit dem Geschäftsbetrieb in das Industriegebiet in Trier-Ehrang um, wo er sich auch heute noch befindet. Aus beiden Unternehmen wird die Eifel GmbH & Co.KG Lebensmittel & Getränke verschmolzen. 2008: Wolfgang Eifel übernimmt die Degraa Foodservice GmbH und erweitert damit sein TK-Sortiment erheblich. 2018: Mit dem Neubau eines modernen Tiefkühllagers, bei dem vor allem Nachhaltigkeitsfaktoren und Einsparpotenziale im Vordergrund stehen, wird eine weitere wichtige Etappe umgesetzt.  Das gesamte Lager befindet sich nun an einem Standort. Damit kann man noch schneller und flexibler auf Kundenwünsche eingehen.

„Wir sind die schnelle Eingreiftruppe, das ist unser Heim wie `Prime`-Vorteil“

Seit 10 Jahren TIFA-Mitglied

„Wir sind wirklich die schnelle Eingreiftruppe und bieten eine kompakte Dienstleistung, die andere eben nicht so umsetzen können oder wollen. Das ist unser Heim- und „PRIME“-Vorteil. Wir sind total flexibel – in allem, aber gerade im Lieferservice, wir reagieren ohne Umwege und Fragezeichen, eben direkt. Wir bieten mehr, indem wir etwa auch die Ware bis ins Lager des Kunden tragen, sie auspacken und die Umverpackungen auch wieder mitnehmen.  Das klingt ein wenig nach Lückenbüßer-Status, aber im Endeffekt ist dies der entscheidende Pluspunkt, der unsere Kompetenz und unsere Stärken entscheidend abrundet“, betont Eifel, der mit seinem Betrieb seit 10 Jahren TIFA-Mitglied ist und aktuell rund 450 Kunden im Umkreis von etwa 100 Kilometern beliefert. Ein starkes Standbein stellen dabei auch die zusätzlichen Serviceleistungen im Veranstaltungsbereich dar, indem man als Allround-Dienstleister fungiert.

Regionale Produkte brauchen auch eine regionale, professionelle Vertriebsbündelung. Eigentlich…

Die enge, lokale Beziehung zum Kunden und vor allem zur Region sind für Wolfgang Eifel grundlegend. Traditionell, aber auch perspektivisch – also gerade als erweiternde Markt- und Unternehmenschance für einen Großhändler. Diesbezüglich hat er u.a. auch versucht, mit dem Portal „Regionalmarke Eifel“, das in Prüm ansässig ist, eine Kooperation auf die Schiene zu bringen. Das regionale, übergeordnete Marken-Board macht sich in vielfältiger Weise für regional hergestellte Produkte und Dienstleistungen stark. Dazu gehören wesentlich auch Lebensmittel. „Regional Marke – Eifel“ fungiert hier als Qualitäts-, Herkunfts- und Zertifizierungssiegel – und als Info- und Werbeplattform. „Hier geht es ja wesentlich auch um die Optimierung in der Nachhaltigkeit – gerade auch, was das Thema Transportwege, Logistik und mögliche Verbesserungen wie Einsparungen betrifft. Diesbezüglich würde es ja wirklich Sinn machen, wenn es dazu auch eine zentrale, regionale Vertriebseinheit gäbe, die die Belieferung professionell bündelt. Damit etwa teure, komplizierte und auch umweltschädigende Einzel- und Kleinstlieferungen der regionalen Produzenten entfallen könnten. Zudem bestünde damit auch die Chance, dass sich der Abverkauf der regionalen Waren erhöht, indem etwa auch geringere Bestellwerte möglich sind bzw. sich noch lohnen. Wir könnten dies zum Vorteil aller Beteiligten leisten. Aber diesbezüglich hakt es leider noch von Seiten der Produzenten…“, erklärt Eifel die Hemmnisse.

Das Projekt ist erstmal (etwas) auf Eis gelegt. Auf der Agenda steht aber auf jeden Fall der eigene Online-Shop, der möglichst zeitnah realisiert werden soll.