WO DIE TIFA-FAHNEN BESONDERS KRÄFTIG WEHEN: GEYER FOOD KONZEPT

Bad Waldsee. – Wer auf das Betriebsgelände der H. Geyer GmbH & Co. KG in der eher beschaulichen, oberschwäbischen Kreisstadt Bad Waldsee (20.000 Einwohner) fährt, merkt schnell, welcher Wind hier weht. Gerade auch in Zusammenhang mit der TIFA. Die Fahnen, Firmenschilder und – fahrzeuge werben nicht nur für „Geyer Food Konzept“, sondern stellen vor allem auch heraus,
dass man TIFA- Mitglied ist. Heribert Geyer, der Vater des geschäftsführenden Gesellschafters Andreas Geyer, war ein Pionier im Tiefkühl- sowie Eisgeschäft und zudem Gründungsmitglied des
TIFA-Verbundes.

Die Unternehmensgründung geht auf den Großvater Ferdinand Geyer zurück, der Anfang der 50er Jahre einen lokalen Eier- und Geflügelhandel aufbaute. Die Wurzeln der Familie Geyer sind
kleinbäuerlich. Die erste Betriebsstätte war ein umgebauter Bauernhof im Ortsteil Gaisbeuren. Zuerst belieferte man als Großhändler nur Bäckereien, später auch die Gastronomie in der Umgebung. Den zusätzlichen Verkauf auf Wochenmärkten gab man schließlich in den 60er Jahren auf. Dafür stiegen die Geyers sehr frühzeitig ins Eis- und Tiefkühlgeschäft ein. Erste Produkte sind TKHähnchen und Pommes Frites, zudem vertreibt man MOTTA-Speiseeis. Eine Tradition, die bis heute hält: Geyer Food wirbt auch aktuell mit dem Vorteil, dass man Froneri-Schöller-Vertragsgroßhändler ist. Ab 1974 startete man auch einen eigenen TK-Heimlieferservice, der allerdings 2012 eingestellt wurde. Mit dem Boom der TK-Welle und den guten Zeiten in den 70er Jahren wächst das Unternehmen kontinuierlich. Der Unternehmenssitz wird nach Bad Waldsee verlagert; in den Jahren danach werden die Lagerräume ständig erweitert und modernisiert. Aktuell liegen die Kapazitäten bei 1300 Euro Paletten für TK-Ware und bei 450 Euro-Paletten für Frisch- und Trockenware. Das Betriebsgelände umfasst etwa 5000 qm. Geyer Food Konzept beschäftigt zurzeit 40 Mitarbeitende, die Lieferflotte besteht aus 12 Fahrzeugen.

Andreas Geyer machte erstmal eine Lehre zum Industriekaufmann bei Daimler Benz. In den 90er Jahren steigt er dann ins Familiengeschäft ein. „Januar und Februar sind meist sehr ruhige Monate, ab Ostern geht es dann los und dann mit voller Kraft ab Pfingsten weiter…“, sagt Andreas Geyer und drückt damit aus, dass sein Geschäft auch stark saisongeprägt ist. Geyer Food beliefert insgesamt rund 1800 Kunden im Radius von 70 bis 80 Kilometern. Eine wichtige Rolle spielen dabei vor allem Betriebe aus dem touristischen Sektor im Raum Bodensee und im Allgäu: Etwa Restaurants, Hotels, aber auch große Freizeitbäder und -betriebe wie etwa auch die „Insel Mainau“. So war es immer bisher – bis eben Corona kam und damit die Lockdowns. Andreas Geyer musste umschalten: „Das Geschäft war nun plötzlich stark eingeschränkt. Wir haben erstmal alles runter- und dann je nach Lage wieder hochgefahren. Der letzte Sommer war dann eigentlich wieder ganz gut, aber dann kam wieder der schlechte Herbst.“ Geyer reagierte auch so, indem er ein Outlet in Gaisbeuren eröffnete, das neben gewerblichen auch für private Kunden zugänglich ist – „mit den besten Produkten für den Einsatz zu Hause“ und zusätzlich mit großer Abteilung für Grill-Geräte.

Geyer betont dazu: „Natürlich haben wir das Ladengeschäft auch installiert, um hier MHD-Ware verkaufen zu können. Das war auch eine Idee aus der Notlage heraus. Wir sind aber keine Einzelhändler, sondern lieber Großhändler. Entsprechend hoffe ich, dass sich die Gesamtlage in diesem Jahr wieder stabilisieren wird.“ Stabilität, Nähe und Entwicklung sind auch die Stichworte für sein Verhältnis zur TIFA. An sich und vor allem auch als Aufsichtsratsmitglied: „Ohne Verbund geht es nicht mehr. Heißt: Die Vorteile einer solchen Organisation waren früher schon wichtig und grundlegend. Heute sind sie es noch mehr. Gerade angesichts großer Konzerne, die mit viel Geld sowie Power in den Markt, also zwischen uns und unsere Kunden, drängen. Jene stellen sich gerne als attraktive, moderne Community dar und locken damit vor allem etwa auch junge Köche und Entscheider. Die Genossenschaft ist eine Community im besten Sinne, die Urform, also eigentlich das Original. Das müssen wir deutlich bewusst machen und unsere Leistungen sowie Vorteile entsprechend gestalten.“