WUNDERLAND FOOD AUS NORDERSTEDT

TIFA-Mitglied seit 2021: Parmod und Sergio Kumar präsentieren ihr „Wunderland“ in Norderstedt.

Alles begann mit einem Kühlraum auf 2 Quadratmetern:

„Wir haben damals einige Shops für Geschenkartikel gehabt, die wir unter der Marke „Wunderland“ führten. Als ich dann – anfänglich noch eher nebenbei in den Handel mit Fleisch einstieg – haben wir den bestehenden Gewerbeschein nur um den neuen Geschäftszweig erweitert“, blickt Parmod Kumar, Inhaber und Geschäftsführer der „Wunderland Food GmbH“, auf die Anfänge seines Unternehmens zurück. Parmod Kumar (52) verließ vor 30 Jahren seine Heimat, den nordindischen Bundesstat Punjab – und landete in Hamburg. Die Beweggründe dazu beschreibt er so: “Ich war jung, ich
wollte etwas erreichen. Mein Traum war der Westen – vor allem Deutschland. Also habe ich mich auf den Weg gemacht…“.

Seine Etappen gingen nicht immer nur geradeaus, es gab auch Rückschläge, neue Versuche und Richtungswechsel. Im Rückblick der letzten drei Jahrzehnte ging es dennoch immer weiter – und nach oben. Dem gelernten Koch gehörte Mitte der 2000-er Jahre ein kleines Restaurant, das wesentlich europäische, aber auch indische Gerichte anbot: „Auf dieser Basis sind die ersten Kontakte entstanden, die mich langsam, aber doch stetig in Richtung Großhandel gezogen haben.
Anfänglich vor allem im Umfeld von asiatischen Restaurant-Betreibern und der indischen Community, die in Hamburg ziemlich groß war und ist. So ging es los. Erst mit einem Kühlraum auf 2 Quadratmetern…“.

Sohn Sergio (24), der vor zwei Jahren ins Familienunternehmen eingestiegen ist, kommentiert die Erinnerungen seines Vaters zum Unternehmensstart so: „Ich kann mich noch gut daran erinnern, welche Gedanken er sich gemacht hat, weiter zu investieren, also die Größe des Kühlraumes zu verdoppeln. Von zwei auf vier Quadratmeter. So ging es immer weiter… von zwei auf vier. Von 10 auf 100… und dann auf 1000 und so weiter“.

Heute präsentieren sie stolz ihre neuen Lagerräume auf insgesamt 3000 Quadratmetern, die sie 2020 gekauft und dann weiter modernisiert haben. Sergio betont dabei: „Hierbei haben wir in letzter Zeit vor allem in die digitale Vernetzung investiert. Das installierte IT-, Modem- und WLANSystem ist auf dem neuesten, optimalsten Stand. Die Optimierung der Prozesse in der Lagerhaltung und im Warenwirtschaftssystem steht ganz oben auf unserer Agenda. Weg vom Packzettel und vom Manuellen – hin zur digitalen Transparenz, für die wir auch eine eigen Wunderland-APP entwickelt haben.“

Der Unternehmenssitz (auf insgesamt 5000 Quadratmetern) liegt in Norderstedt – vor den nördlichen Toren Hamburgs. Eine perfekte Lage, von der aus die Kunden im Umkreis von rund 100 Kilometern schnell und gut zu erreichen sind. Auch an diesem Mittag herrscht reger Betrieb an den Rampen, die Geschäfte laufen offensichtlich gut. Dazu betont Parmod Kumar: „Eigentlich hatten wir 2019 geplant, ganz neu zu bauen. Aber dann kam ja Corona. Da waren wir erstmal auch genug verunsichert. Trotz aller Probleme, die dann kamen, hatten wir allerdings den Vorteil, dass unser Kundenstamm wesentlich auch aus dem Bereich Lieferservice kommt. Dieses Standbein hat uns gerettet, die Umsätze sind sogar noch gestiegen.“

„Wunderland“ betreibt am Unternehmenssitz auch ein Bistro, beschäftigt rund 30 Mitarbeitende und verfügt über eine Lieferflotte von sieben Fahrzeugen. Von denen leuchtet auffällig die Fleisch-Marke „Rindock`s“, die ebenfalls zum Unternehmens-Portfolio gehört. Neben der zentralen Funktion als Lebensmittelgroßhändler mit Vollsortiment, der rund 1000 Kunden versorgt, ist „Wunderland“ auch bundesweiter Lieferant für Fleisch, wesentlich als Importeur für Fleisch-Spezialitäten aus Argentinien und Brasilien. Zum Sortiment gehören auch exotische Sorten – etwa vom Bison, Känguru, Gnu oder Springbock. Im Hamburger Stadtteil Bergedorf betreiben die Kumars zudem in einer imposanten Villa ein Steak-Restaurant, das ebenfalls unter der Marke „Rindock`s“ läuft. „Gerade in den letzten Jahren haben wir uns ständig vergrößert. In Bezug auf unsere Sortimente, natürlich auch in Richtung Kunden bzw. Neukunden. Diesbezüglich suchten wir nach einem starken Partner. Wir haben uns dann einige Verbundgruppen angeschaut, dazu auch Gespräche geführt. Letztendlich haben wir uns im letzten Jahr für die TIFA entschieden, die gerade auch als ausgewiesener TK-Spezialist perfekt zu uns passt. Um die Zusammenarbeit zu festigen, haben wir auch eine neue Mitarbeiterin eingestellt, die ausschließlich für das Geschäft mit der TIFA zuständig ist. Natürlich auch mit der Absicht verbunden, diese Kooperation weiter auszubauen. Zurzeit wickeln wir rund 10 Prozent unseres Umsatzes mit der TIFA ab. Dies ist – in Relation zum kurzen Zeitraum der geschäftlichen Verbindung gesehen – schon mal ein gutes Ergebnis und eine erfreuliche Grundlage für den weiteren Ausbau“, skizziert Parmod Kumar den Stand und die Perspektive in der Kooperation mit der TIFA. Sohn Sergio stimmt dieser Einschätzung zu. Nach seinem BWL-Studium heuerte er bei einer Unternehmensberatung an und arbeitete dort im Bereich Immobilienfonds. Bei „Wunderland“ führt er offiziell den Titel „Chief Financial Officer“ (CFO), fungiert als rechte Hand des Vaters und ist vor allem für die Bereiche Personal, Recht, IT, Forderungsmanagement und Steuern zuständig. Er setzt auf die Erweiterung der unternehmerischen Spielräume. Als Food-Service-Großhändler und als spezialisierter Fleischlieferant – gerade im Zusammenspiel mit der TIFA.
„Ganz besonders freuen wir uns deshalb auch auf die anstehende Warenbörse in Berlin, um dort alle näher kennenzulernen“, betont er ausdrücklich.