Statement & Abschied von Andreas Geyer

Verehrte Kolleginnen und Kollegen der TIFA,

Was hat mich dazu bewegt, mein Unternehmen bzw. den Geschäftsbetrieb abzugeben? Diese Frage möchte ich Euch und Ihnen an dieser Stelle gerne beantworten.

Das Unternehmen Geyer besteht in der jetzigen Form seit 50 Jahren, insgesamt sogar seit fast 70 Jahren. In den letzten 50 Jahren durften wir als Unternehmen seit der Gründung der TIFA als Mitglied dabei sein. Ich selbst bin nun über 30 Jahre im Unternehmen tätig – und war nun 18 Jahre als ehrenamtlicher Geschäftsführer der TIFA und 16 Jahre als TIFA-Aufsichtsrat auch persönlich tief in unsere Gemeinschaft eingebunden. Diese verantwortungsvollen Aufgaben habe ich immer gerne wahrgenommen. Aber: Dieser Einsatz hat oft auch einiges an Zeit beansprucht. Zeit, die ich immer gerne aufgebracht habe, die aber für mich im Ganzen aber auch immer knapp bemessen war. Diese vielen Jahren waren nicht nur vom fachlichen, kollegialen Miteinander, sondern gerade auch von freundschaftlichen, auch privaten Beziehungen und Erlebnissen geprägt. Diesen engen Austausch im TIFA-Kreis habe ich immer als besonders wertvoll empfunden und erlebt.  Rückblickend möchte ich diese Zeit in der TIFA und in den TIFA-Gremien keine Minute missen. Ich hoffe, ich konnte in diesen Jahren durch meine Mitarbeit gute Ideen, Impulse und Ratschläge in die TIFA und in ihre Weiterentwicklung einbringen.

Aber: nun geht auch dieser Zeitraum, wie jeder andere auch, zu Ende. Früher und schneller, als es eigentlich geplant war. Warum? Die unsäglichen Corona-Jahre haben auch bei mir negative Spuren hinterlassen. Da war zum einen die Corona-Situation, über die ich sicher keinem Kollegen etwas erzählen muss. Das hat alle Unternehmer in der Branche stark beschäftigt und war für niemanden einfach. Zum anderen hatte ich nach meiner ersten Corona-Erkrankung sehr lange mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Heute sind diese Spätfolgen kaum mehr spürbar, aber auch nicht ganz weg. Wie es wohl jeder andere Unternehmer auch tun würde, macht man sich gerade, wenn man gesundheitlich nicht so auf der Höhe ist, durchaus ernste Gedanken, wie es mit dem Unternehmen weiter geht, wenn man es vielleicht einmal selbst nicht mehr führen kann. Aber da es mir dann seit eineinhalb Jahren wieder besser ging, waren diese Gedanken dann auch wieder verflogen. Obwohl mir mein Hausarzt schon ab und an riet, doch ein wenig mehr vom Gas zu gehen, eventuell auch mal eine Auszeit einzulegen. Aber wer macht das schon als Unternehmer? Wir laufen doch immer auf mindestens 120 Prozent. Das Thema habe ich dann ad acta gelegt. Bis zu dem Zeitpunkt, als mich ein Marktbegleiter um ein Gespräch bat. Er plante, bei mir in der Nähe eine Niederlassung zu eröffnen, könne sich aber auch vorstellen, ein bestehendes Unternehmen zu kaufen – auch meines. Zuerst war mir dieser Gedanke abwegig. Aber aus einem Gespräch wurden mehrere. Man denkt dann darüber nach und sagt sich: Nein, dafür bist du doch eigentlich noch zu jung!? Aber: Im weiteren Fortgang der Dinge habe ich dann letztendlich dieses Angebot angenommen. Teils mit einem schweren Herzen, teils mit einem leichten bzw. erleichterten Herzen. Ich habe am Ende dieses Angebot angenommen und werde den Geschäftsbetrieb zum 1. Februar 2024 abgeben.

Da ich für’s Nichtstun dann wirklich noch zu jung bin und mich dafür auch noch zu jung fühle, werde ich ganz sicher in den nächsten Jahren noch etwas arbeiten. Mal sehen, was ich dann noch so machen werde. Es wird etwas anderes sein – mit weniger Arbeitsstunden. Und: Ich werde ab jetzt öfter mal in Urlaub fahren. Ich freue mich auf mehr Zeit für meine Familie und meinen Freundeskreis.  Ich hoffe, dass Sie und Ihr meine Entscheidung, die sicherlich sehr überraschend kam, nachvollziehen könnt. Ich werde Euch und die TIFA vermissen. Man wird sich sicherlich nochmal wiedersehen.

Danke für alles!

Euer/Ihr

Andreas Geyer